Kurse

Nächster Kurs:  9. und 10.Mai und 16. und 17. Mai 2020

1.Termin WE      Sa 10-17Uhr gemeinsames Mittag
So 10-15Uhr Kaffee und Kuchen
2.Termin WE      Sa 10-17Uhr, gemeinsames Mittag
So 10-15Uhr Kaffee und Kuchen

Portraitmodellieren

Das Modellieren eines Kopfes ist ein Abenteuer und eine Schule des Sehens. Im Erfassen des wesentlichen Grundvolumens, im Abstrahieren und Vereinfachen von Details kommen Wir dem Charakter des Gegenübers oft näher als im detailgetreuen Kopieren der Oberfläche. Bildhauerisch, bzw. formal aufgefasst, kann eine Kugel auf einem Zylinder als Kopf gedeutet werden. Im Hinblick auf ein Portrait, das jemandem ähnelt oder gleich kommt, erfährt dieser Grundkörper seine Differenzierung. Aber was genau schafft Ähnlichkeit, was Ausdruck einer Stimmung, eines Charakters, eines allgemeinen Wesenszugs?
Das Abenteuer einer Auseinandersetzung mit diesen Fragen ist Inhalt des Kurses. Anhand von Vorbildern, Beobachtungen, Vorstellungen und „dem was einfach beim machen entsteht“ wird jeder seine Auffassung eines Kopfes erarbeiten – Auf Wunsch nach lebendem Modell, welches einige Stunden zur Verfügung stehen wird.
Um mögliche bildhauerische Verfahrensweisen kennen zu lernen, biete ich folgende Techniken an:
1. Modellieren in Ton
Es besteht die Möglichkeit die Ton- Objekte die nach der Fertigstellung in Gips oder Beton zu gießen, oder von mir gießen zu lassen.
2. Aufbau in Gips, weiterarbeiten durch wegnehmen und aufbauen.
Es besteht auch die Möglichkeit den Kopf schon in einem früheren Stadium abzuformen und als Gips weiterzubearbeiten.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ich freue mich auf alle Ideen und Einfälle, die Sie mitbringen!
Was benötigt wird: 
 Sprühflasche, ein altes Handtuch, Arbeitskleidung, scharfes Messer, kleiner Löffel und falls vorhanden Modellierwerkzeug. Raspeln oder Messer, die sich für Gips eignen. Sofern Sie Ihre Gipsköpfe bemalen möchten, bitte Farben mitbringen

Für mich geht es beim Arbeiten mit Ton darum, die richtigen Proportionen zu finden, die wirkenden Kräfteverhältnisse zu verstehen, die Kräfteverhältnisse der Formen zueinander und das Begreifen der inneren Ursachen.

Beim Abbilden gilt es, mit den Augen die Formen zu analysieren, erkennen und zu durchschauen (Anatomie, die Kenntniss der Funktionsweise, die dahinterliegende Struktur).

Eine Skulptur ist ein in sich geschlossenes System. Die Formensprache folgt einer inneren Logik von Wölbung und Stauchung, von Kraft und Gegenkraft, Ursache und Wirkung.

Wie im Leben und in der Welt, Aktion und Reaktion. Alles hängt zusammen.

So gibt es Formen und Gegenformen und es gilt die Balance zu treffen, die treffenden (ästhetischen?) Proportionen zu finden.

Künstlerisch steht aber nicht die Nachahmung im Vordergrund -keine Verdoppelung. „Kunstwerke geben nicht das wieder, was wir ohnehin erkennen können sondern, sie dienen mehr als Werkzeug der Erkenntnis.“